Die Entwicklung des Radios
Am 28.10.1923 war es soweit: die ersten Worte wurden via Rundfunk gesendet, „Hier ist Berlin, Voxhaus“ ertönte es aus den Rundfunkempfängern, das Radio war geboren. Obwohl nur wenige Menschen diesen Satz in Deutschland vernahmen, begann damit eine Revolution. Nach und nach stieg die Hörerzahl. Mittlerweile zählt das Radiogerät zur Standardeinrichtung im Auto oder in der Küche und nur noch wenige Menschen würden darauf verzichten.
Die Anfänge des Radios
Erste Experimente mit Elektrizität führten dazu, dass die Menschen zunächst versuchten Nachrichten mit Hilfe eines Drahtes zu übermitteln, später ohne Draht. Die Entdeckung elektromagnetischer Wellen 1887 und 1888 ermöglichte den Sprung zur drahtlosen Telegrafie. Mit röhrenbetriebenen Sendeanlagen konnten Hochfrequenz-Schwingungen erzeugt werden. Sprache und Musik wurde somit übertragen. Im Vordergrund stand zunächst der kommerzielle und militärische Nutzen. An „Unterhaltungsrundfunk“ war noch nicht zu denken. Unterhaltung via Rundfunk fand erst an besagtem Datum im Jahr 1923 Einklang, Foxtrott ertönte aus dem Voxhaus.
Das Radio-Programm bestimmte der Staat
Seitens der Politik wurden die Radiogeräte zunächst skeptisch betrachtet, da die Technik eine Ungewissheit mit sich brachte. Als Unterhaltung und Bildung via Rundfunk zum Thema wurden, sah der Staat sich in der Verantwortung. Dieser wollte Inhalt sowie Technik kontrollieren. Die Radiohersteller waren dazu verpflichtet, Geräte mit denen Mittelwellenbereich empfangen werden konnte, zu produzieren. So verhinderte der Staat, dass selbst Informationen gesendet wurden. Eine Genehmigung sowie eine Gebühr waren damals einzuholen beziehungsweise zu entrichten.
Radioempfänger in den 30ern
Ab 1933 wurde der Rundfunk von der Regierung kontrolliert. Dabei wurden bereits vorhandenen Sendeanlagen und Empfangstechniken weiter verwendet. Die Verstaatlichung verlief von daher beinahe mühelos. Um möglichst viele Menschen zu erreichen produzierte die Industrie damals ein günstiges Radiogerät, den sogenannten Volksempfänger. Der Rundfunk entwickelte sich dadurch zum Massenmedium. Obwohl ausländische Nachrichten empfangen werden konnten, war dies aber strikt verboten.
Das Radio: Ein paar Jahre später
Später wurde das Prinzip des britischen Radiosenders BBC eingeführt, also öffentlich kontrolliert, dezentral organisiert und gebührenfinanziert. Diese Phase war jedoch nur von kurzer Dauer. Musik und Literatur waren dann auch Teil des Radioprogramms. 1949 bestimmten wieder Deutsche das Radiogeschehen. 1950 kam es zum Zusammenschluss aller Anstalten zur ARD.
UKW- und Popradio erhält Einzug
Mitte der 1950er Jahre kamen Empfänger für die Ultrakurzwelle auf den Markt, eine qualitativ bessere Alternative als die Mittelwelle. Im wirtschaftlich aufstrebenden Deutschland konnten sich immer mehr Menschen die teureren Ultrakurzwellenempfänger leisten. Die 1970er Jahre hatten eine weitere radiotechnische Entwicklung parat. Hörer schalteten ihren Rundfunkempfänger nur für eine bestimmte Sendung ein, der Programmablauf war jeden Tag gleich. Erst das Fernsehen als Konkurrent änderte daran etwas. Der Rundfunk sollte die Menschen rund um die Uhr mit Nachrichten und Musik begleiten. Zudem kamen weitere Sender hinzu, 1971 Bayern 3, 1972 HR3 und 1975 SWF. In diesem Zeitraum bekam der Rundfunk eine ähnliche Qualität wie heute.
Das Internet als Zukunftsmedium für Radiosender
Heutzutage haben die Radiosender Einzug ins Internet gehalten, vielen bekannt als Webradio. Man spricht hier in diesem Zusammenhang auch von Internetradio. Dort gibt es die gewünscht Musik als Download und ein Livestream des Radioprogramms ist vorhanden. Weiterhin gibt es unzählige Webradios, die auf spezielle Musikgeschmäcker abzielen. Immer weniger Jugendliche verfügen heutzutage über ein Radiogerät. Mit Hilfe des Internets kann mittlerweile jedes beliebige Musikstück auf dem PC oder Smartphone auf Wunsch abgerufen werden.